Erkältungswelle: Warum gerade so viele Menschen krank sind
Mit dem Jahreswechsel kommt die Erkältungswelle

Die kalte Jahreszeit ist typischerweise jedes Jahr die Hochsaison für Erkältungen, Grippe und andere Atemwegserkrankungen. Aktuell sind wieder eine Menge Leute krank und man hört es gefühlt überall husten. Doch was genau sorgt dafür, dass gerade jetzt so viele Menschen krank sind? Welche Faktoren spielen bei der Verbreitung von Erkältungen eine Rolle, und wie kann man schnell wieder gesund werden? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Ursachen und den Verlauf der aktuellen Erkältungswelle.
Inhaltsverzeichnis
Was sind die Symptome einer Erkältung?
Schnupfen, Husten oder Halsschmerzen, gelegentlich auch erhöhte Temperatur oder Fieber – die Hauptsymptome akuter Atemwegserkrankungen ähneln sich laut RKI stark. Die Symptome werden meist durch verschiedene Viren verursacht. Aktuell sind laut dem Institut vor allem Rhino- und Enteroviren verbreitet, aber auch respiratorische Synzytialviren (RSV) sowie Coronaviren kommen häufig vor.
Die genannten Erkältungssymptome deuten darauf hin, dass die Atemwegsschleimhäute durch Viren und die Immunreaktion des Körpers gereizt oder geschädigt wurden. Eine gewöhnliche Erkältung, oft als "grippaler Infekt" bezeichnet, ist jedoch nicht mit der richtigen Grippe (Influenza) gleichzusetzen.
Wie unterscheiden sich Symptome von Erkältung, Grippe und Coronavirus?
Die Grippe (Influenza) wird durch Influenzaviren verursacht und unterscheidet sich deutlich von einer gewöhnlichen Erkältung. Laut RKI setzt sie meist plötzlich mit hohem Fieber und starkem Krankheitsgefühl ein, häufig begleitet von Glieder- und Kopfschmerzen sowie später trockenem Husten. Die heftigen Symptome zu Beginn sind eine Reaktion des Körpers auf die Infektion. Dennoch besteht im weiteren Verlauf das Risiko für Komplikationen wie Lungenentzündungen, die in schweren Fällen sogar tödlich enden können – selbst wenn die Grippe manchmal ohne Fieber verläuft.
Auch COVID-19 kann anfänglich mit unterschiedlichen Symptomen akuter Atemwegsinfektionen einhergehen. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gehören Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber zu den häufigsten Beschwerden. Zusätzlich können Atemprobleme bis hin zu Kurzatmigkeit sowie Magen-Darm-Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Appetitlosigkeit auftreten. Die Krankheitsverläufe von Corona sind allerdings meist weniger schlimm als noch vor einigen Jahren, da in Deutschland aufgrund von Impfungen oder früheren Infektionen eine Grundimmunität aufgebaut wurde.
Welche Krankheit ist aktuell am verbreitetsten?
An jeder Ecke hört man es Husten und Schniefen, mit dem Jahreswechsel kommt auch oftmals eine Erkältungswelle. Die kalte Luft begünstigt die Ansteckung - die Viren sind dann stabiler, möglicherweise sind die menschlichen Schleimhäute anfälliger und man verbringt mehr Zeit drinnen, lüftet weniger und hat so mehr Gelegenheiten sich gegenseitig anzustecken. Oftmals stecken sich die Menschen bei den Aktivitäten zu Jahresbeginn an, wie etwa Ski fahren oder Karneval in manchen Regionen. Aber auch im Alltag oder auf der Arbeit darf man die Ansteckungsgefahr nicht unterschätzen. Am häufigsten erkranken die Leute aktuell an einer klassischen Erkältung, der Grippe oder einer Atemwegserkrankung, was auch oft Hand in Hand geht.
Wie lange dauert eine Erkältung in der Regel?
Im Volksmund heißt es, eine Erkältung „kommt drei Tage, bleibt drei Tage, geht drei Tage“. Diese Faustregel trifft in den meisten unkomplizierten Fällen zu – oft klingen die stärksten Beschwerden nach etwa einer Woche ab. Dennoch kann es einige Zeit dauern, bis die Erkältung vollständig auskuriert ist.
Der Verlauf einer Erkältung kann von Person zu Person unterschiedlich sein. In der Regel bessern sich die Symptome nach drei bis sieben Tagen und verschwinden innerhalb von zwei Wochen, solange keine Komplikationen auftreten.
Bei einer Grippe sieht das etwas anders aus, die Krankheitsdauer beläuft sich hierbei auf 7 - 14 Tage. Die stärksten Symptome klingen meist schon nach einer Woche ab, doch Schlappheit und Husten können sich in die Länge ziehen.
Wann sollte man bei einer Erkältung zum Arzt gehen?
Ein Arztbesuch ist bei einer Erkältung meist nicht notwendig, da die Symptome üblicherweise nach einigen Tagen von selbst abklingen. Es gibt also keine feste Regel, nach wie vielen Tagen ärztlicher Rat eingeholt werden sollte. Wenn die Beschwerden jedoch nicht abklingen oder zusätzliche Symptome wie hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Brustschmerzen oder Schüttelfrost auftreten, ist ein Arztbesuch empfehlenswert.
Dennoch gibt es Situationen, in denen medizinischer Rat sinnvoll ist. Dazu gehören hohes Fieber über 39 °C, das länger als drei Tage anhält, starke Halsschmerzen mit Schluckbeschwerden oder ein hartnäckiger Husten, der sich verschlimmert oder länger als zwei Wochen anhält. Auch Atemnot, Schmerzen in der Brust oder starker Schwindel können Anzeichen für eine ernstere Erkrankung sein.
Was kann man gegen eine Erkältung tun?
Erkältungen heilen in der Regel von selbst, wobei Ruhe eine wichtige Rolle spielt – körperliche Anstrengung sollte vermieden werden. Auch nach Abklingen der Symptome können Müdigkeit und Erschöpfung noch Wochen anhalten. Antibiotika sind bei einer Erkältung nicht sinnvoll, da sie nur gegen Bakterien wirken und Erkältungen durch Viren verursacht werden. Es gibt jedoch verschiedene Maßnahmen, die helfen können, die Symptome zu lindern und die Genesung zu beschleunigen. Die Behandlung richtet sich nach den jeweiligen Beschwerden.
Schnupfen und verstopfte Nase
Bei akutem Schnupfen können Inhalationen mit warmem Dampf helfen, das Nasensekret zu lösen und die Schleimhäute zu befeuchten. Es ist jedoch zu beachten, dass ätherische Öle für Säuglinge und Kinder unter drei Jahren nicht geeignet sind. Für Erwachsene und ältere Kinder können auch abschwellende Nasentropfen sinnvoll sein, allerdings nur für einen kurzen Zeitraum von maximal sieben Tagen. Eine sanftere Alternative sind Nasentropfen mit Salzlösung.
Husten
Bei Husten können ebenfalls Inhalationen mit warmem Dampf den Hustenreiz lindern und die Atemwege feucht halten. Viel Tee trinken wird empfohlen, wobei bei chronischen Erkrankungen oder Herz- und Nierenleiden eine Beratung durch den Arzt ratsam ist. Bei fest sitzendem Husten können Schleimlöser helfen, die jedoch nur in Verbindung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr wirksam sind. Hustenstiller sollten nur bei trockenem Reizhusten eingesetzt werden.
Heiserkeit und Halsschmerzen
Heiserkeit, die oft mit entzündeten Stimmbändern einhergeht, kann durch viel Trinken und Inhalieren gelindert werden. Um die Stimme zu schonen, empfiehlt es sich, auf unnötiges Sprechen zu verzichten und den Halsbereich warm zu halten. Bei Halsschmerzen können Lutschpastillen oder schmerzlindernde Mittel aus der Apotheke Erleichterung verschaffen, wobei auch hier das Trinken und Schonen der Stimme wichtig sind.
Fieber
Fieber ist ein natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers und sollte nicht immer sofort gesenkt werden. Fiebersenkende Mittel wie beispielsweise Ibuprofen können jedoch bei starken Beschwerden hilfreich sein. Bei kleinen Kindern oder Säuglingen sollte bei hohem Fieber oder anderen Komplikationen unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Eine weitere Möglichkeit zur Fiebersenkung sind Wadenwickel.
Nährstoffe
Vitamin C und Zink sind wichtig für eine funktionierende Immunabwehr. Ein Mangel an diesen Nährstoffen kann das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Krankheiten erhöhen. Es gibt Hinweise darauf, dass Vitamin D eine Rolle im Immunsystem spielt und somit bei der Genesung und Vorbeugung von Erkältungen unterstützen kann. Es ist bekannt, dass ein Mangel an Vitamin D das Immunsystem schwächen kann, was die Anfälligkeit für Infektionen, einschließlich Erkältungen, erhöhen könnte. Nahrungsergänzungsmittel wie Vitalrin können dabei helfen, den Vitamin D Bedarf zu decken.
Darf man trotz Erkältung Sport machen?
Ruhe ist äußerst wichtig, damit der Körper sich erholen und genesen kann. Wer während einer Erkältung jedoch nicht den ganzen Tag im Bett oder auf der Couch verbringen möchte, kann sich an der frischen Luft bewegen, beispielsweise durch einen langsamen Spaziergang. Auf Sport sollte jedoch vorerst komplett verzichtet werden, da körperliche Anstrengung das Immunsystem zusätzlich belasten kann. Dies könnte nicht nur den Krankheitsverlauf verlängern und erschweren, sondern auch das Risiko für ernsthafte Folgeerkrankungen, wie eine Herzmuskelentzündung, erhöhen. Sport sollte man erst wieder machen wenn man mehrere Tage symptomfrei ist.
Auch der Gang in die Sauna ist bei einer akuten Infektion nicht empfehlenswert. Immer wieder hört man zudem, dass Alkohol – beispielsweise in Form von warmem Bier oder Schnaps – bei Erkältungen helfen soll, indem er Keime abtötet oder den Schlaf fördert. Tatsächlich sollte jedoch bei einer Erkältung auf Alkohol verzichtet werden. Als Nervengift beeinträchtigt er die Gehirnfunktion und schwächt zudem die Abwehrkräfte des Körpers.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die derzeitige Erkältungswelle durch verschiedene Faktoren begünstigt wird, darunter saisonale Viren, veränderte Verhaltensmuster und die Belastung des Immunsystems in der kalten Jahreszeit. Während die meisten Erkältungen harmlos sind und in wenigen Tagen von selbst abklingen, ist es wichtig, auf seinen Körper zu achten und bei Bedarf ärztlichen Rat einzuholen. Mit einfachen Maßnahmen wie ausreichend Ruhe, einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßigem Händewaschen kann jeder Einzelne dazu beitragen, sich vor einer Ansteckung zu schützen.
Comments