Ständige Blähungen: Die 6 besten Hausmittel gegen einen Blähbauch
So werden Sie die Luft im Bauch schnell los
Täglich entweicht Luft aus dem Körper bzw. dem Darm. Das ist ganz normal und eine wichtige Körperfunktion. Doch manchmal entsteht mehr Luft im Bauch, als der Körper vertragen kann. Die Gase blähen den Bauch wie einen Ballon auf und verursachen so nicht nur verräterische Wölbungen, sondern auch Schmerzen und Unwohlsein. Peinliche Situationen lassen mit einem ständigen Blähbauch nicht lange auf sich warten. Lesen Sie hier, mit welchen Hausmitteln Sie die Blähungen schnell loswerden.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Blähungen?
Wenn es im Bauch mal wieder zwickt und drückt, sind meist Blähungen schuld daran.
Blähungen werden auch Flatulenzen genannt. Bei Blähungen handelt es sich in der Regel um harmlose Ansammlungen von Luft im Darm, die ein Druck- und Völlegefühl verursachen. Diese Gase bestehen zum größten Teil aus Methan, Kohlendioxid und Wasserstoff, die u.a. im Verdauungsprozess entstehen und ihren Weg über den Blutkreislauf und die Lunge oder über den Darm nach außen finden.
Gelegentliche Blähungen sind vollkommen normal und betreffen Menschen jeden Alters und Geschlechts. Wenn der Blähbauch mitsamt Schmerzen und Völlegefühlen jedoch zu einem alltäglichen Problem wird, so spricht man von Meteorismus.
Typische Symptome eines Blähbauchs sind:
Spannungsgefühle im Bauch
Verhärtung des Unterbauchs
sichtbare Wölbung durch angestaute Luft
Flatulenzen (abgehende Winde)
Schmerzen und Krämpfe im Magen-Darm-Trakt
Völlegefühl und Appetitlosigkeit
Verstopfung oder Durchfall
Ein ständiger Blähbauch kann zu einer schmerzhaften und belastenden Angelegenheit werden, die den Betroffenen Lebensqualität raubt.
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Was sind die Ursachen für einen Blähbauch?
Die Entstehung von Gasen im Körperinneren ist ein natürlicher Prozess, der der Gesundheit nicht schadet. Jeder Mensch lässt im Laufe des Tages Winde ab. Wenn jedoch zu viel Luft im Bauch entsteht und über einen längeren Zeitraum Beschwerden verursacht, hat das einen Grund.
Folgende Ursachen sind am häufigsten verantwortlich für ständige Blähungen:
Blähende Lebensmittel
Der häufigste Grund für einen Blähbauch sind blähende Speisen und Getränke. Sie gelangen auf direktem Wege in den Magen-Darm-Trakt und verursachen unmittelbar Völlegefühle und einen aufgeblähten Bauch.
Blähende Lebensmittel sind z.B. verschiedenes Kohlgemüse, Zwiebeln und eiweißreiche Produkte wie Hülsenfrüchte. Im Laufe des Verdauungsprozesses müssen Eiweiße und Kohlenhydrate mit Hilfe von Enzymen und Bakterien in ihre Einzelteile zerlegt werden. Während der Aufspaltung entstehen Gase. Umso eiweißhaltiger oder ballaststoffreicher ein Lebensmittel ist, desto länger dauert der Vorgang und es entstehen mehr übel riechende Gase. Auch sehr fetthaltige Lebensmittel und kohlensäurehaltige Getränke können der Auslöser für einen Blähbauch sein.
Im Zusammenhang mit blähenden Lebensmitteln stehen auch Nahrungsmittelallergien. Besonders verbreitet ist die Unverträglichkeit von Gluten, Fructose (Fruchtzucker), Laktose (Milchzucker) und Sorbit.
Verschluckte Luft
Tatsächlich kann auch verschluckte Luft den Weg über den Darm nach draußen nehmen. In der Fachsprache wird das unabsichtliche Schlucken von Luft auch Aerophagie genannt. Die Luft kann ebenso wie Verdauungsgase den Bauch aufblähen und Beschwerden verursachen. Abgehende Winde sind dabei meistens geruchlos.
Das Risiko, Luft zu verschlucken, ist bei hastigem Essen besonders groß. Und auch bei Schluckauf wird unbeabsichtigt viel Luft verschluckt, die in das Verdauungssystem gelangt und Blähungen hervorruft.
Erkrankungen
In seltenen Fällen ist ein ständiger Blähbauch das Symptom einer ernsteren Erkrankung. Das trifft insbesondere auf chronisch-entzündliche Krankheiten des Darms zu. Krämpfe, Durchfall oder Verstopfung und dauerhafte Völlegefühle treten u.a. im Zusammenhang mit dem Reizdarmsyndrom auf. Konzentriert sich das aufgeblähte Gefühl auf den Oberbauch, kann auch ein Reizmagen die Ursache sein.
Blähungen treten weiterhin im Zusammenhang mit Magen-Darm-Infekten auf. Diese werden meistens durch Erbrechen und Durchfall begleitet. Ebenso leiden Diabetes-Patienten häufiger unter Völlegefühlen und einem Blähbauch. Grund dafür ist die autonome Neuropathie.
Eine weitere Ursache für Blähungen ist ein Darmverschluss. Davon sind vor allem ältere Menschen betroffen.
Bewegungsmangel
Eine gesunde Verdauung ist auf Bewegung angewiesen. Körperliche Trägheit überträgt sich auch auf die Darmaktivität. Wer sich wenig bewegt und körperliche Aktivität meidet, dessen Verdauung ist in der Regel auch deutlich langsamer. Das führt dazu, dass sich der Verdauungsbrei nur langsam im Darm weiterbewegt. Dadurch wird dem Stuhl immer mehr Wasser entzogen und gasbildende Bakterien vermehren sich. Der Bauch bläht sich allmählich auf und es kommt zu Flatulenzen und Druckgefühlen in der Darmregion.
Hormone
Hormone spielen eine übergeordnete Rolle in der Steuerung sämtlicher Körperprozesse und dazu gehört auch die Verdauung. Sie sind u.a. für die Produktion von Magensäure und Pankreassaft zuständig, die für die Zersetzung der Lebensmittel benötigt werden.
Der Einfluss des Hormonhaushaltes auf die Verdauung ist insbesondere Frauen bekannt. Viele von ihnen leiden Monat für Monat unter einem Blähbauch, Durchfall und Verstopfungen und zwar kurz vor ihrer Periode. Und auch in der Schwangerschaft sind ständige Blähungen ein weit verbreitetes Problem. Grund dafür ist das Gelbkörperhormon Progesteron. Es entspannt die Darmmuskulatur und macht den Darm träge. Die Nahrung wird langsamer zersetzt und es entstehen mehr Gase, die den Bauch aufblähen.
Stress
Stress schlägt auf die Verdauung - das weiß jeder, der regelmäßig Stresssituationen ausgesetzt oder einfach stressanfällig ist. Magen und Darm beginnen bereits nach wenigen Minuten verrückt zu spielen. Die Folge sind Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit und ein unangenehmer Blähbauch.
Stress aktiviert das vegetative Nervensystem, genauer gesagt den Sympathikus. Dieser versetzt den Körper in den “fight or flight” Modus und alle zweitrangigen Körperprozesse werden angehalten oder verlangsamt, um das Hirn und die Muskulatur mit Energie zu versorgen. Dazu zählt auch die Verdauung. Zudem beeinflusst die Freisetzung von Stresshormonen den Magen-Darm-Trakt. Nahrung aus dem Magen wird langsamer freigegeben und der Transport von Nahrungsresten durch Darm beschleunigt. So entstehen zugleich Blähungen und auch Durchfall.
Medikamente
Ein weiterer Grund für das Auftreten von Meteorismus ist die Einnahme bestimmter Medikamente. Arzneistoffe wirken auf unterschiedliche Körperprozesse und können somit auch die Verdauung und daran beteiligte Elemente beeinflussen. Das wirkt sich auf die Funktionalität von Magen und Darm aus und begünstigt die Bildung von Gasen, die nach außen entweichen müssen.
Blähungsfördernde Medikamente sind z.B. bestimmte Schmerzmittel und Abführmittel. Für länger andauernde Verdauungsstörungen mit Blähungen sorgen häufig Antibiotika. Antibiotische Arzneimittel beeinträchtigen die Darmflora, da sie die Darmbakterien angreifen. Ohne einen Wiederaufbau der Darmflora kommt es zu einer gestörten Darmtätigkeit. Es entstehen übermäßig viele Gase, die Schmerzen und einen aufgeblähten Bauch verursachen.
Wann werden Blähungen zu einem gesundheitlichen Problem?
Ein dauerhaft aufgeblähter Bauch allein stellt kein gesundheitliches Risiko dar. Allerdings sind ständige Blähungen ein Indiz dafür, dass durchaus ein tieferliegendes Problem vorhanden ist. Der Blähbauch ist in dem Fall lediglich ein Symptom. So können Unverträglichkeiten, ein Reizdarm oder eine geschädigte Darmflora die Ursache für den Blähbauch sein. Bleibt das unbehandelt, können Magen und Darm langfristig einen Schaden davontragen.
Wenn die Blähungen schon lange bestehen, sollte auf weitere Begleiterscheinungen geachtet werden. Alles, was den Alltag einschränkt und Unwohlsein verursacht, ist nicht normal und bedarf einer Behandlung.
Ärztlicher Rat sollte vor allem bei folgenden Faktoren eingeholt werden:
starke, krampfartige Schmerzen
anhaltender Durchfall oder Erbrechen
blutiger Stuhl
regelmäßige Verstopfungen
dauerhaft übel riechende Flatulenzen
Hausmittel gegen Blähbauch: Mit diesen Tipps löst sich der Blähbauch in Luft auf
Blähungen sind ein unangenehmes Thema. Wenn sich die Luft plötzlich staut und der Bauch sich aufbläht, suchen Betroffene nach etwas, das die Beschwerden schnell lindert. Medikamente sind dafür meistens nicht notwendig. Wer die richtigen Hausmittel-Tricks kennt, kann die Luft im Bauch auch ohne den Gang zum Apotheker loswerden.
1. Bauchmassagen
Wenn die Luft im Darm mal wieder quer sitzt und den Bauch dick und hart werden lässt, können Bauchmassagen schnell Abhilfe schaffen. Dieser Trick wird häufig auch bei Säuglingen angewendet, um Koliken zu lindern.
Die Bauchmassage bei einem Blähbauch ist ganz einfach: Im Liegen wird mit der flachen Hand bzw. mit dem Handballen langsam ein Kreis im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel gezeichnet. Dabei wird ein leichter Druck ausgeübt. Durch die Massage wird die Darmtätigkeit angeregt und der Nahrungsbrei vorangeschoben. Festsitzende Gase werden regelrecht hinausgedrückt.
Tipp: Ein paar Tropfen Fenchelöl verbessern die Gleitfähigkeit und helfen zugleich, die Blähungen zu reduzieren.
2. Fenchel
Eines der bekanntesten Hausmittel bei Blähbeschwerden ist Fenchel. Die Heilpflanze hat dank der enthaltenen ätherischen Öle eine krampflösende und beruhigende Wirkung auf den Verdauungstrakt. Außerdem regt er den trägen Darm an. Bei Blähungen kommt vorrangig Fencheltee aus Fenchelsamen und Fenchelblättern zum Einsatz. 2-3 Tassen helfen dabei, die Luft im Bauch entweichen zu lassen und Blähungen vorzubeugen.
3. Kümmel
Beim Geschmack von Kümmel scheiden sich die Geister. Als Hausmittel gegen chronische Blähungen kann das Gewürz auf ganzer Linie überzeugen.
Die gesundheitsfördernde Wirkung von Kümmel und Kümmelöl ist schon sehr lange bekannt. Traditionell wird Kümmel bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Es hat eine entblähende und verdauungsfördernde Wirkung. Außerdem unterstützt Kümmel die Darmschleimhaut. Auf diese Weise können Gasansammlungen vorgebeugt und minimiert werden.
Tipp: Bei der Zubereitung von blähenden Lebensmitteln wie z.B. Zwiebeln und Kohl kann
die Zugabe von Kümmel verhindern, dass übermäßig viele Gase entstehen.
4. Bewegung
Die Trägheit im Darm, die zu Blähungen führt, lässt sich durch Bewegung lindern. Ein Blähbauch lässt sich nach dem Essen gut mit dem bewährten Verdauungsspaziergang vorbeugen. Das funktioniert auch bei bestehenden Blähungen.
Wer keine Lust auf einen Spaziergang hat, kann auch Radfahren, Tanzen oder Inlineskaten. Bei starken Schmerzen reicht es auch, auf dem Rücken liegend “Fahrrad zu fahren”. Dabei winkelt man die Beine an und tritt in die imaginären Pedalen.
5. Wärme
Blähungen treten häufig zusammen mit Bauchkrämpfen auf. Um diese Beschwerden zu lindern, wird Wärme eingesetzt. Warme, feuchte Bauchwickel oder eine einfache Wärmeflasche lösen Verkrampfungen im Magen-Darm-Trakt und lockern die Muskulatur. Zugleich weiten sich die Gefäße und die Durchblutung wird angeregt. Das fördert die Verdauungsprozesse und verringert die Bildung von Luft im Bauch.
6. Fermentierte Lebensmittel
Eine weiterer Tipp aus der Hausmittel-Trickkiste gegen Blähungen sind fermentierte Lebensmittel. Fermentiertes Essen kann bei länger bestehenden Blähungen und Verdauungsbeschwerden Abhilfe schaffen und so die Beschwerden mit dem Blähbauch auch in Zukunft verhindern.
Fermentierte Lebensmittel wie z.B. Joghurt, Sauerkraut, Kimchi und anderes fermentiertes Gemüse enthalten reichlich Milchsäurebakterien. Sie unterstützen den Aufbau einer gesunden Darmflora und tragen so langfristig zu einem intakten Darm und einer gesunden Darmtätigkeit bei. Das beugt einem Blähbauch, Verstopfungen und Völlegefühlen vor.
So beugen Sie einem Blähbauch in Zukunft vor
Blähungen sind in den meisten Fällen harmlos und das Resultat bestimmter Essgewohnheiten oder einer ungesunden Lebensweise. Schon mit einfachen Maßnahmen lässt sich der Blähbauch somit vorbeugen.
Langsam essen: Um Blähungen durch verschluckte Luft zu vermeiden, sollte jeder Bissen gründlich und langsam gekaut werden. Das verhindert hastiges Schlingen und das unbemerkte Schlucken von Luft. Im Mund beginnt außerdem die Verdauung - so entlastet man den Magen und Darm und verhindert Verdauungsbeschwerden.
Mehr bewegen: Nach dem Essen entspannt auf der Couch liegen ist zwar schön, aber nicht förderlich für die Verdauung. Damit Blähungen minimiert werden, ist regelmäßige Bewegung wichtig. Und sei es nur ein kleiner Spaziergang nach der Mahlzeit.
Ernährung anpassen: Wer häufig unter einem Blähbauch leidet, sollte seine Ernährungsgewohnheiten überdenken. Viel Zucker und Fett fördern die Bildung von Gasen. Ballaststoffe hingegen wirken verdauungsanregend. Diese können auch supplementiert werden, z.B. mit Vitalrin Sonnenkomplex. Nach dem Essen bestimmter Lebensmittel sollten Magen und Darm zudem genau beobachtet werden, denn möglicherweise liegt auch eine Unverträglichkeit vor.
Gas ablassen: Wenn es drückt, sollte die Luft nicht eingehalten werden. Sie hat nur einen Ausgang und das Einhalten führt nur zu stärkeren Beschwerden. Darum gilt: Das Gas muss raus.
Enzyme einnehmen: Die Einnahme bestimmter Verdauungsenzyme kann verhindern, dass übermäßig viele Gase entstehen. Insbesondere bei einer Milchzuckerunverträglichkeit können die fehlenden Enzyme supplementiert und der Verdauungsprozess so erleichtert werden.
Quellen:
A Young Seo, Nayoung Kim and Dong Hyun Oh: Abdominal Bloating: Pathophysiology and
Treatment. 2013.
Ursel Bühring: Problemfall Blähungen. 2005.
Jan C. Preiß, Ulrich Böcker: Blähungen: Steckt etwas Ernstes dahinter?. 2020.
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