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20. Dez. 2022 - Anzeigensonderveröffentlichung

Zöliakie: Das sind die Symptome der Glutenunverträglichkeit

So erkennen Sie Zöliakie und das können Sie dagegen tun



Zöliakie Symptome
Immer mehr Menschen haben eine Glutenunverträglichkeit

Zöliakie, auch bekannt als Glutenunverträglichkeit, ist eine weit verbreitete Autoimmunerkrankung, die Millionen von Menschen weltweit betrifft. Obwohl sie häufig mit Verdauungsproblemen in Verbindung gebracht wird, können die Symptome dieser chronischen Erkrankung weit über den Magen-Darm-Trakt hinausgehen. Von Hautausschlägen bis hin zu neurologischen Beschwerden – die Bandbreite der Auswirkungen ist groß. In diesem Blogartikel möchten wir Ihnen einen umfassenden Überblick über die typischen und die weniger bekannten Symptome der Zöliakie geben. Außerdem klären wir über die Unverträglichkeit auf, erörtern die Ursachen und die Behandlungsmöglichkeiten. Egal ob Sie selbst betroffen sind, jemanden kennen oder einfach Ihr Wissen erweitern möchten – hier erfahren Sie, wie sich Zöliakie äußern kann und warum eine rechtzeitige Diagnose so wichtig ist.




Inhaltsverzeichnis





Was ist Zöliakie?


Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), früher auch als Sprue bekannt, ist eine dauerhafte Unverträglichkeit gegenüber Gluten und eine Autoimmunerkrankung, die nicht mit einer Weizenallergie oder Weizensensitivität verwechselt werden sollte. Bei Zöliakie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlose Bestandteile des Glutens. Schon kleinste Mengen können eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut auslösen. Bei Menschen mit Zöliakie produziert das Immunsystem Antikörper, die das im Dünndarm vorhandene Gluten angreifen. Gluten ist ein sogenanntes Klebereiweiß, das man in vielen Getreidesorten wie Weizen, Gerste, Roggen und Dinkel findet. Diese Getreidearten sind häufig Zutaten in Backwaren und zahlreichen Fertigprodukten.


Die Reaktion der Antikörper mit dem Gluten führt zu einer chronischen Entzündung, die die empfindlichen Zellen der Darmschleimhaut und die Darmzotten schädigt. Die Darmschleimhaut verändert sich, was zu starken Beschwerden führen kann und das nicht nur im Verdauungssystem. Die Krankheit kann in jedem Alter ausbrechen und laut aktuellen Studien sind etwa 5 bis 10 von 1.000 Deutschen betroffen, wobei zwei Drittel davon Frauen sind. Die Symptome können stark variieren, und nicht alle Betroffenen zeigen das vollständige Krankheitsbild, denn manche haben kaum Symptome.




Was sind die Ursachen einer Glutenunverträglichkeit?


Die genauen Ursachen für die Entstehung von Zöliakie sind bisher nicht vollständig geklärt, aber die Genetik spielt eine wichtige Rolle: Etwa 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung haben genetisch bedingt ein etwa dreifach erhöhtes Risiko, an Zöliakie zu erkranken, jedoch bricht die Krankheit nicht bei allen aus. Zusätzlich scheinen Infektionen, Ernährungsgewohnheiten und Umweltfaktoren die Entwicklung der Krankheit zu beeinflussen. Zöliakie tritt häufig gemeinsam mit anderen Erkrankungen auf, wie Typ-1-Diabetes, rheumatoider Arthritis, Autoimmunerkrankungen der Haut oder der Schilddrüse sowie bei genetischen Auffälligkeiten wie dem Down-Syndrom. Es wird außerdem diskutiert, ob Darminfektionen im Kindesalter das Risiko für die Entwicklung von Zöliakie erhöhen können.


Zöliakie tritt also meist familiär gehäuft auf. Daher wird empfohlen, dass sich Kinder und Eltern von Personen mit Zöliakie ebenfalls untersuchen lassen. Auch für Geschwister und Großeltern kann eine Abklärung sinnvoll sein, um frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.




Was sind die Symptome von Zöliakie?


Die Zöliakie macht sich auf vielfältige Art und Weise bemerkbar, weshalb Ärzte sie oft als "Chamäleon der Medizin" bezeichnen. Die Symptome können dabei auch stark variieren. Einige Betroffene leiden bereits unter geringsten Mengen Gluten an starken Beschwerden, während andere über Jahre hinweg nichts von ihrer Erkrankung bemerken, obwohl sie sich nicht glutenfrei ernähren.


Bei manchen Patienten treten klassische Symptome wie Durchfall, Gewichtsverlust oder fettiger Stuhl auf. Andere kämpfen mit Hautveränderungen wie Dermatitis herpetiformis Duhring, Akne oder wiederkehrenden Aphten im Mund. Bei wieder anderen deuten nur indirekte Anzeichen wie Blutarmut, Osteoporose, Unfruchtbarkeit oder allgemeine Beschwerden wie Bauchschmerzen, Müdigkeit und Gelenkschmerzen auf eine mögliche Zöliakie hin. Es können auch Mangelerscheinungen auftreten, beispielsweise an Vitamin B12, Folsäure, Vitamin D, Kalzium oder Eisen.


Besonders Jugendliche und Erwachsene zeigen oft kaum Symptome, obwohl ausgeprägte Veränderungen an der Dünndarmschleimhaut nachweisbar sind. Auch abweichende Blutwerte, wie erhöhte Leberwerte, sind häufig bei einer Glutenunverträglichkeit. Erst wenn diese Patienten eine glutenfreie Diät einhalten, stellen sie eine Besserung ihrer Beschwerden fest.


Die häufigsten Beschwerden umfassen:


  • Müdigkeit und Stimmungsveränderungen wie Reizbarkeit oder Niedergeschlagenheit, bis hin zu Depressionen

  • Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, anhaltender Durchfall oder Verstopfung, sowie ein aufgeblähter Bauch

  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust bei Erwachsenen oder mangelnde Gewichtszunahme, Wachstums- oder Reifestörungen bei Kindern und Jugendlichen

  • Bei jüngeren Kindern mit Zöliakie können zusätzliche Symptome wie Erbrechen oder Probleme mit dem Zahnschmelz auftreten

  • In der seltenen Hauterkrankung "Dermatitis herpetiformis Duhring" zeigen sich Symptome auf der Haut wie Rötungen, brennender Juckreiz, gruppierte Bläschen, Ausschlag und Quaddeln


Weitere, eher indirekte und seltene Symptome sind:


  • Appetitlosigkeit

  • Übelkeit

  • Muskelschwäche

  • Abgeschlagenheit

  • Aufgeblähter Bauch

  • Schlechte Laune, Weinerlichkeit, psychische Veränderungen

  • Schlafstörungen

  • Wachstums- und Entwicklungsstörungen




Wie erfolgt die Diagnose von Zöliakie?


Beim Verdacht auf Zöliakie kann zunächst eine Blutuntersuchung auf spezifische Autoantikörper durchgeführt werden. Zur endgültigen Bestätigung der Diagnose ist jedoch eine endoskopische Dünndarmbiopsie erforderlich. Hierbei führt der Arzt eine Kamerasonde über den Mund, die Speiseröhre und den Magen in den Dünndarm ein und entnimmt Gewebeproben der Dünndarmschleimhaut, die anschließend mikroskopisch untersucht werden.


Diese Untersuchung ermöglicht die Feststellung eventueller Veränderungen an den Dünndarmzotten, die für Zöliakie charakteristisch sind. Die endoskopische Biopsie wird in der Regel ambulant durchgeführt und dauert meist nur 10 bis 15 Minuten. Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft rät von Stuhltests auf spezifische Antikörper oder Schnelltests ab, da sie oft keine zuverlässige Diagnose ermöglichen können.




Wie kann man Zöliakie behandeln?


Die einzige anerkannte Behandlungsmethode für Zöliakie ist eine strikt glutenfreie Diät, die ein Leben lang eingehalten werden muss. Die Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung kann anfangs eine erhebliche Herausforderung darstellen und erfolgt in vielen Fällen unter Anleitung eines Ernährungsberaters, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen. Es wird empfohlen, regelmäßig ärztliche Kontrollen durchzuführen, zunächst häufiger und später alle ein bis zwei Jahre.



Verzicht auf Gluten


Eine ausgewogene Ernährung ohne Gluten ermöglicht es, alle wichtigen Nährstoffe ausreichend aufzunehmen, sodass Nahrungsergänzungsmittel in der Regel nur selten notwendig sind, möglicherweise nur in den ersten Wochen oder Monaten nach Beginn der glutenfreien Diät. Bei nachgewiesenen Defiziten, wie beispielsweise an Eisen, Kalzium, Magnesium, Vitamin B12, Folsäure oder Vitamin D, kann jedoch in Absprache mit dem Arzt und einem Ernährungsberater eine zusätzliche Zufuhr dieser Nährstoffe über einen bestimmten Zeitraum erforderlich sein.



Verzicht auf Fette und Milchprodukte


Einige Zöliakie-Patienten haben Schwierigkeiten, Fett und Milchzucker zu verdauen, was zu weiteren Problemen wie Durchfall oder Blähungen führen kann. In solchen Fällen kann es notwendig sein, vorübergehend auf bestimmte Fette und Milchprodukte zu verzichten, bis sich die Darmschleimhaut unter der glutenfreien Diät erholt hat.


Die meisten Patienten erleben eine Verbesserung ihrer Beschwerden innerhalb von etwa zwei Wochen nach Beginn der glutenfreien Diät. Auch die Veränderungen an der Darmschleimhaut normalisieren sich in der Regel innerhalb von einigen Monaten: Die Entzündung lässt nach, und die Darmzotten, die für die Nährstoffaufnahme wichtig sind, regenerieren sich. Das Risiko für Komplikationen und Langzeitfolgen sinkt bei konsequenter Einhaltung der glutenfreien Diät nach einigen Jahren auf ein normales Niveau. Auch das Risiko für eine Entartung der Dünndarmschleimhaut (intestinales Lymphom) verringert sich schnell unter einer strikt glutenfreien Diät nach einer Zöliakie Diagnose.




Was darf man bei einer Glutenunverträglichkeit nicht essen?


Eine glutenfreie Ernährung erfordert den Verzicht auf Produkte, die Gluten enthalten. Das Klebereiweiß Gluten findet sich in verschiedenen Getreidesorten, aber auch in einigen Lebensmitteln, von denen man es nicht direkt denken würde. Zöliakie-Patienten müssen ihre Ernährung und Lebensweise grundlegend ändern und alle Lebensmittel meiden, die auch nur Spuren von Gluten enthalten, und das ein Leben lang.



Worauf muss ich mit Zöliakie verzichten?


Glutenhaltige Getreidesorten sind Bestandteil vieler Lebensmittel, darunter Brot, Graupen, Nudeln, Bier, Kuchen, Schokolade, Ketchup und Müsli. Sogar viele vermeintlich unbedenkliche industriell gefertigte Produkte und Fertiggerichte enthalten Gluten, wie bestimmte Wurstwaren. Das Klebereiweiß ist auch in einigen Medikamenten enthalten. Auch Patienten, die nur leichte oder keine Symptome haben, sollten sich streng glutenfrei ernähren, da andernfalls die Entzündung in der Dünndarmschleimhaut bestehen bleibt und langfristig zu Komplikationen wie einem Nährstoffmangel führen kann.


Folgende Lebensmittel sollte man mit Zöliakie meiden:


  • Weizen

  • Gerste

  • Roggen

  • Dinkel

  • Grünkern

  • Khorasan-Weizen

  • Emmer

  • Einkorn

  • Einige Sorten von Bulgur


Personen mit Zöliakie müssen dieses Getreide sowie Produkte, die sie enthalten, meiden. Produkte, die als glutenfrei gekennzeichnet sind, dürfen keine schädliche Menge an Gluten enthalten. Der Richtwert für glutenfreie Produkte liegt bei 20 Teilen pro eine Million (parts per million) oder Milligramm pro Kilogramm.



Was darf ich mit Zöliakie essen?


Generell wird Zöliakie-Patienten eine sehr nährstoffreiche, Gemüse basierte Ernährung empfohlen, ergänzt durch gesundes Eiweiß, gesunde Fette, Kartoffeln und Reis. Brot aus glutenfreien Getreidesorten kann je nach Verträglichkeit gegessen werden. Zum Andicken von Suppen und Soßen eignen sich Kartoffel- oder Maisstärke, Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl oder glutenfreie Soßenbinder. Für das Panieren gibt es glutenfreies Paniermehl oder Semmelbrösel aus glutenfreiem Brot. Beim Backen mit glutenfreien Mehlsorten kann das Gluten beispielsweise durch Guarkernmehl ersetzt werden.


Folgende glutenfreie Alternativen dürfen Menschen mit Zöliakie bedenkenlos essen:


  • Mais

  • Reis

  • Hirse

  • Buchweizen

  • Soja

  • Sesam

  • Kartoffeln

  • Quinoa

  • Amaranth


Hafer ist von Natur aus glutenfrei, kann jedoch während des Anbau- und Verarbeitungsprozesses häufig mit Gluten kontaminiert sein. Daher sollten Zöliakie-Patienten nur Hafer verwenden, der als glutenfrei zertifiziert ist und somit frei von Gluten-Kontaminationen ist.


Mittlerweile gibt es allerdings auf dem Markt auch sehr viele glutenfreie Alternativen von Produkten, die auch oft in Restaurants angeboten werden. So findet man beispielsweise oft glutenfreie Pasta oder glutenfreie Pizza, welche man bedenkenlos essen kann.




Ist Zöliakie gefährlich?


Zöliakie ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die unbehandelt zu verschiedenen Komplikationen führen kann. Obwohl sie nicht lebensbedrohlich ist, kann sie erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen, insbesondere wenn die glutenfreie Diät nicht eingehalten wird. Eine dauerhaft unbehandelte Zöliakie kann zu schwerwiegenden Folgen wie Nährstoffmangel, Osteoporose, Fruchtbarkeitsproblemen, neurologischen Störungen und sogar zu bestimmten Krebsarten wie Darmkrebs führen. Daher ist es wichtig, Zöliakie frühzeitig zu diagnostizieren und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Komplikationen zu vermeiden. Durch eine konsequente glutenfreie Ernährung können die meisten Symptome kontrolliert und das Risiko von Folgeerkrankungen minimiert werden.




Fazit


Abschließend lässt sich sagen, dass Zöliakie eine komplexe Erkrankung ist, die eine lebenslange glutenfreie Ernährung erfordert. Die Symptome können von Person zu Person stark variieren und reichen von Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu Hautproblemen und neurologischen Störungen. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Einhaltung der glutenfreien Diät sind besonders wichtig, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.


Es ist wichtig, dass sowohl Ärzte als auch Betroffene selbst ein Bewusstsein für die Vielfalt der Symptome und die Bedeutung einer glutenfreien Ernährung entwickeln. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Patienten, Ärzten und Ernährungsberatern ist unerlässlich, um eine erfolgreiche Bewältigung der Erkrankung zu gewährleisten.


Trotz der Einschränkungen und Herausforderungen, die mit einer glutenfreien Ernährung einhergehen, ist es möglich, ein erfülltes und gesundes Leben mit Zöliakie zu führen. Mittlerweile gibt es auch sehr viele glutenfreie Alternativen auf dem Markt. Mit besserer Aufklärung können Betroffene die Kontrolle über ihre Gesundheit zurückgewinnen und die negativen Auswirkungen der Erkrankung minimieren.


 

Quellen:


  • Schuppan D, Gisbert-Schuppan K: Täglich Brot: Krank durch Weizen, Gluten und ATI, Springer Medizin, Heidelberg, 2018


  • Schuppan D, Zimmer KP: Die Diagnose und Therapie der Zöliakie. In: Dtsch Arztebl Int. 2013, 110: 835-846.


  • Deutsche Zöliakie Gesellschaft e.V.: https://www.dzg-online.de (Abgerufen am 22.05.2024)


  • Henker, J, Aust D, Laaß, M: Zöliakie – das Chamäleon unter den Erkrankungen. Im Ärzteblatt Sachsen 7/2017. Online: https://www.slaek.de/media/dokumente/04presse/aerzteblatt/archiv/2011-2020/2017/07/0717_283.pdf (Abgerufen am 02.04.2019)

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